Grüngürtel

„Saubere Stadt Rottweil“ – Aktionen im  Jahr 2020

 Rottweil verzeichnet einen Anstieg an Touristen und Tagesgästen, die unsere schöne Stadt besichtigen. Unser Anspruch ist es, dass die Besucher Rottweil als eine saubere Stadt wahrnehmen.

Vom Stadtgraben, entlang des „Viadukts“, bis hin zur Stadtmauer am „Bockshof“ findet sich jedoch achtlos oder bewusst weggeworfener Unrat und Müll. Und dieser in teils großer Menge.

Wir sind der Ansicht, dass dieser Zustand so nicht akzeptabel ist.

Die derzeitige Situation wird noch deutlicher, vergleicht man die Sauberkeit unserer Stadt mit französischen, belgischen oder Schweizer Städten.

Unsere jährlich stattfindende „Stadtputzete“ leistet bereits erste Abhilfe und wir konnten die oben genannten Bereiche bereits mehrmals von Verunreinigungen befreien. Leider zeigt die Erfahrung, dass diese Aktion einmal im Jahr nicht ausreicht, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen. Auch die großen Anstrengungen des kommunalen Reinigungsdienstes reichen längst nicht mehr aus, um eine erkennbare Verbesserung, hin zu einer „sauberen“ Stadt zu erreichen.

Berechtigte Zweifel bestehen auch daran, dass gegen den gleichgültigen Umgang mit Natur und Stadt Geldstrafen helfen. Hierfür steht wohl nicht genügend städtisches Personal zur Verfügung, das sich mit diesem Problem intensiv beschäftigen und entsprechende Strafen aussprechen könnte.

Möglicherweise kann in diesem Fall aber „Aufklärung“ helfen.

So wollen wir in mehreren Aktionen versuchen einen Umdenkprozess anzustoßen. Ziel soll sein nachhaltiges Bewusstsein für die korrekte Müllentsorgung zu entwickeln und bei der breiten Masse den Wunsch nach einer „sauberen Stadt Rottweil“ zu entfachen.

Gelingt uns dies, verbessern wir den Eindruck, den unsere Gäste von Rottweil mit nach Hause nehmen. Zudem sind wir uns sicher, dass eine Veränderung – im Hinblick auf die Landesgartenschau 2028 – ohnehin erreicht werden muss.

Für unsere Aktionen im Jahr 2020 erscheint es uns wichtig, die Teilnehmer optisch kenntlich zu machen. Wir haben uns deshalb um eine finanzielle Unterstützung bemüht; und wir hatten Erfolg. Mit einer Spende von 1.000,00 EUR sind wir auf die Suche nach einer auffallenden „Oberbekleidung“ gegangen.

Dabei war es uns wichtig unser Ziel zu formulieren, das Vereinsengagement erkennbar zu machen, sowie gleichzeitig auch einen Beitrag zur Sicherheit der Aktiven (Stadtputzete u. ä.) selbst zu leisten.

Schnell sind auch weitere Anforderungen an die Kleidungsstücke dazu gekommen. So wurden Wünsche hinsichtlich einer leichten Reinigung und einer dauerhaften Wieder-verwendbarkeit gestellt. Zudem kam die Erwartung hinzu, dass sich die zu beschaffende Bekleidung farblich von den klassischen „Müllmännern“ absetzen sollte.

Ganz schön viele Wünsche, die es nun galt mit den praktischen Möglichkeiten abzugleichen.

Begonnen haben wir jedoch damit, einen gemeinsamen „Aktions-Slogan“ für die Initiative des „Bürgerforums Perspektiven Rottweil“ zu suchen. Um eine möglichst breite Auswahl zu bekommen wurden unsere Vereinsmitglieder aufgefordert ihre Ideen einzubringen. Und die Resonanz war unglaublich. Insgesamt sind 57 Themenvorschläge eingegangen.

Nun hatten wir „die Qual der Wahl“. Insbesondere da viele Vorschläge in die „engeren Wahl“ gekommen sind, haben wir uns entschlossen, die letztendliche Entscheidung unseren Mitgliedern zu überlassen. Auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht. Viele haben ihren persönlichen Favoriten benannt.

Letztlich haben sich die Vereinsmitglieder dafür entschieden, dass der nachfolgende Wahlspruch verwendet werden soll: „Saubere Stadt Rottweil“

Ansprechpartner: Erhard Hengsteler, Balinger Str. 162, 78628 Rottweil

„Biotopvernetzungskonzept“ – Vorstellung im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt

Die intensive Beteiligung des „Bürgerforums Perspektiven Rottweil“ hat mit dazu beigetragen, dass das Ziel eines Biotopvernetzungskonzeptes für die Stadt Rottweil nunmehr erkennbar Fortschritte gemacht hat.

Zwischenzeitlich wurde das vorläufige Ergebnis im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt Rottweil vorgestellt. Das mit dem Projekt beauftragten Landschaftsarchitekturbüro

„faktorgrün aus Rottweil“ präsentierte den Stadträten die Ergebnisse der umfangreichen Grundlagenarbeit.

So wurden die bisher vorhandenen Daten gesichtet und zusammengeführt und unter den Begriffen

  • Sicherung der Biodiversität,
  • Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit,
  • Förderung des Artenaustausches.

thematisch aufbereitet.

Auf der einen Seite geht es darum zu versuchen den Artenschwund aufzuhalten und das Ökosystem zu stabilisieren. Andererseits müssen auch Wege gesucht und gefunden werden, die eine positive Entwicklung der Stadt Rottweil in der Zukunft sicherstellen.

Das vorliegende Konzept zeigt, dass es genügend potenzielle Flächen für eine landschaftliche Aufwertung „im Stadtbereich Rottweil (mit Teilgemeinden)“ gibt. Positiv ist hier auch anzumerken, dass ganz nebenbei „Ökopunkte“ für die Stadt generiert werden können.

Im vorgestellten Konzept finden sich zahlreiche Empfehlungen, in welchen Korridoren Maßnahmen ergriffen werden können, um einzelne Standorte zu verbinden; also eine Durchlässigkeit herzustellen. Jetzt gilt es zunächst, aus der Vielzahl der Angebote, konkrete Projekte herauszuarbeiten und seitens des Stadtrates die notwendige Beschlussfassung herbeizuführen.

Von unserer Seite wurden folgende konkrete Vorschläge in die Diskussion eingebracht:

  • Flächen zwischen dem „Dietinger Wasen“ und der Gemeinde Göllsdorf,
  • Flächen im „Eschachtal“,
  • Flächen im „Primtal“.

Dem anhängenden Plan ist zu entnehmen, dass alle Vorschläge des Bürgerforums Perspektiven Rottweil im Konzept aufgenommen wurden.

Wie in einer guten Demokratie üblich gibt es, bezogen auf die Biotopvernetzung, auch nachdenkliche und kritische Stimmen. Neben den Bedenken, dass sich die Stadt durch diese Konzeption (z. B. bei der Ausweisung von Baugebieten) selbst in einen „Interessenskonflikt“ bringen könnte, wurde auch von „Stolpersteinen ganz anderen Kalibers“ gesprochen.

Da sich der größte Teil der Flächen im Privatbesitz befinden wurde eine frühzeitige Einbindung der Eigentümer gefordert. Ansonsten drohe „mächtig Ärger“.

Bürgermeister Dr. Ruf sieht jedoch in der Konzeption genau die wichtige Grundlage, damit auf die Eigentümer nun gezielt zugegangen werden kann.

Er fasste dann abschließend wie folgt zusammen. Klar ist: „Jede Fläche ist nur einmal zu nutzen; für den Wohnungsbau, für die Landwirtschaft oder etwa für die ökologische Aufwertung zur Verbindung von Biotopen mit Hecken, Feldrainen oder für Trittsteinbiotope“.

Wir selbst sind der Ansicht, dass es mit etwas gutem Willen in Rottweil gelingen kann, ökonomisch – also rational und vernunftorientiert – zu handeln und gleichzeitig den heute zwingend erforderlichen ökologischen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen.

Wir brauchen einerseits eine positive Stadtentwicklung und andererseits auch eine verbesserte und lebensfreundliche (für Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen) Umwelt. Für uns ist dieses kein Widerspruch.

Ansprechpartner: Erhard Hengsteler, Balinger Str. 162, 78628 Rottweil

Wir beteiligen uns am „Biotopvernetzungskonzept“ der Stadt Rottweil

Die Stadt Rottweil ist derzeit damit beschäftigt ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln, das die bereits vorliegenden Daten (z.B. Generalwildwegeplan, Biokartierung, Ausgleichs- und Ökoflächen und vieles mehr) zusammenfasst.

Im Zuge der Umsetzung wurde festgestellt, dass die – seitens der Stadt Rottweil – verfügbaren Datenstände wohl doch nicht alle erforderlichen Fakten und Daten umfassen.  Dieses hätte mutmaßlich zu einem lückenhaften Gesamtergebnis geführt.

Die Stadt Rottweil und das beauftragte Planungsbüro „faktorgrün“ aus Rottweil baten daher Vertreter der Teilgemeinden, sowie zahlreiche Interessenvertretungen und Vereine, zu einem ersten „Runden Tisch“ (am 07.02.2019) in den Sitzungssaal des neuen Rathauses.

Ziel war es, Bereiche innerhalb des Plangebietes (Stadt Rottweil) zu erfassen, die sich für Maßnahmen im Rahmen des „Biotopvernetzungskonzeptes“ besonders eignen.

Zudem sollten Tier- und Pflanzenarten – und deren Vorkommensbereiche – mit besonderer Relevanz aufgenommen werden. Beabsichtigt war auch, „Maßnahmen mit Dringlichkeit“ zu erfassen. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Gehölzpflanzungen, das Anlegen von Kleingewässern, und Maßnahmen im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung.

Der Abend war sehr konstruktiv, aber auch von konträren Sichtweisen geprägt.

So reichte dann das Diskussionsspektrum vom Anlegen von heimischen Wildkräuterflächen, z.B. an den Neckartalhängen, der konsequenten händischen Bekämpfung invasiver Verdrängungspflanzen“ (Springkraut etc.), bis hin zu massiven Forderungen. Unter anderem wurde das absolute Verbot von „Glyphosat“ auf den verpachteten landwirtschaftlichen Flächen der Stadt, sowie die Abkehr vom Maisanbau (als Biogasanlagenfutter) und die Hinwendung zu anderen Pflanzenarten, gefordert.

Auch seitens des Bürgerforums Perspektiven Rottweil wurden Vorschläge ausgearbeitet. Diese betreffen die nachfolgenden Landschaftsbereiche:

  • Eschachtal – Grün- und Heckenflächen
  • Primtal und Jungbrunnental – Grün- und Heckenflächen
  • Rottweil – Hasler-Hof (Feuchtwiesen am „Haslerhofbach“)
  • Rottweil – Römerweg (Froschweiher)
  • Rottweil – Römerhof – Wäldle
  • Rottweil – Simonstal (Hecken und Feuchtwiesen)
  • Rottweil – Gwann Wasserloch (Erddolinen)

Seitens der Stadt Rottweil wurde abschließend zugesagt, nach Auswertung der umfangreichen Datensammlung, einen „Auswertungstermin“ im Herbst 2019 durchzuführen.

Ansprechpartner: Erhard Hengsteler, Balinger Str. 162, 78628 Rottweil

„Biotopvernetzungskonzept“ – Vorläufiger Stand der Auswertung

Die Stadt Rottweil hat ihre Zusage gehalten und am 26.09.2019 zu einem zweiten „Runden Tisch“ eingeladen.

Die zahlreichen Anmerkungen und Vorschläge waren vorher seitens des Planungsbüros „faktorgrün“ aus Rottweil ausgewertet worden und wurden im Sitzungssaal des Rathauses anhand einer kurzen Präsentation und zahlreichen Planunterlagen an Stellwänden vorgestellt.

Hierbei zeigte sich, dass es sich wohl gelohnt hat, die „Ortskundigen“ in das Verfahren mit einzubeziehen. So konnten Schwerpunktbereiche lokalisiert werden, die sich grundsätzlich für eine ökologische Aufwertung eignen. Unter anderem wurde ein großer zusammen-hängender Bereich im Rottweiler Norden definiert.

Neben den Flächenaufnahmen hat das Planungsbüro auch alle eingegangen Informationen zu den benannten Tier- und Pflanzenvorkommen aufgenommen und in die Planunterlagen übertragen.

Im Rahmen der Diskussion wurde, seitens der Vertreter der bäuerlichen Betriebe, kontrovers über mögliche Veränderung diskutiert und auch Existenzängste deutlich zum Ausdruck gebracht. Positiv war zu vermerken, dass sich die Aufregung sichtbar legte, als das Thema „erforderliche Ausgleichsflächen bzw. denkbare Ausgleichszahlungen“ angesprochen wurde.

Fazit des Abends war:

  • Rottweil (mit Teilgemeinden) verfügt über viele Flächen, Wegränder, Feuchtwiesen ä. die sich für eine „Aufwertung“ eignen.
  • Es wird in nächster Zeit mit den Eigentümern „interessanter“ Flächen gesprochen.
  • Dringliche Maßnahmen sollen definiert und, soweit möglich, zeitnah umgesetzt werden.
  • Voraussichtlich zu Beginn des kommenden Jahres wird eine weitere Veranstaltung zum Thema stattfinden.

Seitens des Bürgerforums Perspektiven Rottweil (Grüngürtel) unterstützen wir das Vorgehen der Stadt Rottweil.

Wir halten es für äußerst sinnvoll Biotopmaßnahmen „rund um Rottweil“ anzugehen und zu finanzieren. Der Stadtbezirk Rottweil (mit Teilgemeinden) bietet hierfür das notwendige Potential!

Ansprechpartner: Erhard Hengsteler, Balinger Str. 162, 78628 Rottweil

Die Rottweiler „Bernburg“ –
Aufwertung des „Bernburgweges“ ins Neckartal

Nass und ungemütlich war es Anfang Dezember diesen Jahres. Dennoch haben es sich  Reinhold Orawetz (Unternehmer und Eigentümer des Areals auf dem die „Bernburg“ einst stand) mit Frau, sowie Guntram Vater und Erhard Hengsteler (Bürgerforum Perspektiven Rottweil) nicht nehmen lassen, das geschichtlich bedeutende Gelände zu erkunden.

Der gesamte Bereich der einstigen Hof- und Burganlage wurde am 20.08.1997 durch den ehem. Oberbürgermeister der Stadt Rottweil, Herrn Dr. Arnold, zum „Grabungsschutzgebiet“ erklärt.

Die erstmalige Erwähnung der Burg geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie war im Besitz der Herren von Bernburg. Im Jahr 1417 wurde sie zerstört. Die Ruinen der mittelalterlichen Burg liegen am nördlichen Stadtrand von Rottweil unweit des thyssenkrupp-Testturms.

Die einstige Burganlage war dreigliedrig; sie bestand aus einer vorderen, mittleren und hinteren Burg. Bis heute haben sich noch die Grabenanlagen und geringe Mauerreste erhalten.

Da über die letzten Jahrhunderte hinweg nur wenig für die Erhaltung des denkmalgeschützten Areals getan werden konnte, hat sich die Vegetation in vielfältiger Form ausgebreitet. Neben unzähligen Haselnusssträuchern, Brombeerhecken, Disteln und Brennnesseln haben sich auch mehr oder minder stattliche Bäume entwickelt. Die Überwucherung gefährdet die letzten Spuren der einst bedeutenden Burganlage. Eine gezielte Beseitigung von „Wildwuchses“ würde zudem auch dem attraktiven Wanderweg (vom Neckartal zum neuen Aufzugstestturm) noch mehr Charme verleihen.

Die Begehung hat gezeigt, dass – mit etwas Engagement – die Attraktivität des historischen Weges gesteigert werden kann und zugleich die Erhaltung eines bedeutenden Bodendenkmales möglich ist. Hierin waren sich der Eigentümer und die Vertreter des Bürgerforums Perspektiven Rottweil einig.

…Fortsetzung folgt…

Ansprechpartner: Erhard Hengsteler, Balinger Str. 162, 78628 Rottweil